WILLKOMMEN IM LAND DER UMGEBINDEHÄUSER- MAN KANN AUCH SAGEN - WILLKOMMEN IM UMGEBINDELAND
Geschäftsstelle Umgebindeland
Web: www.umgebindeland.de
Oberlausitz, geliebtes Heimatland
Wo der Neiße silbernes Band sich schlingt
um der Berge grünen Kranz,
wo aus blauer Ferne der Jeschken winkt
in der Abendsonne Glanz;
Wo der Bergwald rauscht an der Lausche Hang,
wo der Hochwald grüßend ragt,
wo der Abendwind wie verschollner Sang
um verfallnes Gemäuer klagt.
Wo daheim ein treffliche Menschenschlag,
rau von Art, doch treu wie Gold,
der die Heimat liebt bis zum letzten Tag
alter Sitte Ehrfurcht zollt;
Wo aus hundert Schloten zum Himmel auf
harter Arbeit Atem haucht,
wo der Landmann froh nach des Tages Lauf
vor seiner Tür ein Pfeifchen schmaucht.
Zieht‘s das Herz auch oft in die Fremde hin,
einem andern Strande zu,
hat doch erst der wandermüde Sinn
in der Heimat wieder Ruh‘!
Ihrer Berge Grün, ihrer Täler Lust,
ihrer Felder Ährengold,
ach, der hat kein Herz wohl in seiner Brust,
der die Heimat nicht lieben wollt‘!
Refrain:
Oberlausitz, geliebtes Heimatland,
Glück und Reichtum bist du mir!
Wär‘s auch noch so schön, so schön im fremden Land,
stets gehört mein Herz nur dir!
Oberlausitz, geliebtes Heimatland,
Glück und Reichtum bist du mir!
Wär’s auch noch so schön, so schön im fremden Land,
stets gehört mein Herz nur dir!
Geschrieben wurde das Lied von Kurt Piehler (1893-1958) im Jahre 1929.
Piehler verfasste als Heimatdichter und Komponist viele Mundartlieder und -gedichte.
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Anschrift: Fax: Funk: |
Dokumentation über Umgebindehäuser auf der Webseite vom Umgebindeland
Unter Redaktion von Peter Palm und unter Mithilfe von Bo?ena Ziobro ist eine Dokumentation über Umgebindehäuser entstanden. Sie entstand als Gemeinschaftsaktion des Sächsischen Vereins für Volksbauweise, des polnischen Vereins der Freunde des Bogatyniaer Landes und des Hainewalder Kulturvereins. Horst Pinkau lieferte dazu anschauliche Zeichnungen. Kernstück des Werkes ist ein Beitrag des im letzten Jahr verstorbenen Karl Bernert - ein Auszug aus dem Hauptwerk von 1988. Es wird ergänzt durch drei weitere Beiträge von Peter Palm über Annahmen zum baugeschichtlichen Werdegang der ländlichen Oberlausitzer Volksbauweise, von Heinz Rentsch über die Aufgaben des Malers und Restaurators bei der Erhaltung der Umgebinde- und Blockbauweise im Dreiländereck sowie von El?bieta Rdzawska über die Umgebindebauweise als Gegenstand kultureller Gemeinsamkeit dreier Völker. Die Dokumentation, die sowohl in Deutsch als auch in P olnisch verfügbar ist, kann hier heruntergeladen werden: HIER
Umgebindehaus-Preis 2009 vergeben
Auch in diesem Jahr vergab die Stiftung Umgebindehaus den mit 7.000 Euro dotierten Umgebindehaus-Preis. Die Auszeichnung fand diesmal in der „Alten Mangel“ in Eberbach statt.
Die Geschäftsstelle Umgebindeland in Zittau nahm die 55 Anträge entgegen und übergab diese zur Begutachtung an den Fachbeirat der Stiftung. Die abschließende fachliche Bewertung durch die Jurymitglieder Prof. Dr.-Ing. Christian Schurig von der Hochschule Zittau / Görlitz, Dr. Ulrich Rosner vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Arnd Matthes von der Stiftung Umgebindehaus war durch die Anzahl vieler denkmalgerecht sanierter Objekte in diesem Jahr besonders schwierig. Es mussten mehrere Kriterien geprüft werden u. a. denkmalpflegerische Umsetzung, Erhaltung von Originalsubstanz oder auch die Bewertung persönlicher Leistungen und Aktivitäten in Bezug auf die Bewahrung der Umgebindehäuser.
Alle Ausgezeichneten erhielten vom Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Umgebindehaus, Dr. Leunert und dem stellvertretenden Vorsitzenden Landrat Lange die Urkunden mit dem Preisgeld. Dieses wurde dankenswerter Weise wieder von den Sparkassen Oberlausitz-Niederschlesien und Bautzen in Höhe von 7.000,- EUR bereitgestellt.
Erfreulicherweise gingen auch nach Tschechien und Polen je eine Urkunde für die besondere Initiative zur Umgebindehaus Restaurierung.
Den Umgebindehauspreis erhielten:
- Heimatverein Eckartsberg e.V., Eckartsberg, Feldstraße 7
- Familie Weickelt, Großschönau, Niedere Mühlwiese 10
- Herr Matthias Keyßner, Großhennersdorf, Am Oberwald 5
- Herr Georg Röttig, Eibau, Lammstraße 1
Ehrenurkunden erhielten:
- Familie Walther, Waltersdorf, Herrenwalde 16
- Herr Jürgen Adler, Oderwitz, Bergweg 5
- Herr Herbert Wünsche, Seifhennersdorf, Wiesenweg 8
- Familie Klein, Obercunnersdorf, Hauptstraße 34
- Frau Tranova, Krasna Lipa (Schönlinde) CZ, Masarykova 21/7,
- Familie Dietz, Kubschütz, OT Rachlau, Nr. 24
- Kulturamt Sulików, Sulików (Schönberg) Plac Wolności 29
Zusätzlich bekam Familie Gursinsky, Klipphausen, OT Röhrsdorf, Kirchberg 2 eine Ehrenurkunde für die denkmalgerechte Sanierung eines Umgebindehauses aus dem Jahre 1666.
Ab Januar 2010 können wieder Vorschläge und Anträge direkt bei der Stiftung Umgebindehaus eingereicht werden. Notwendige Antragsunterlagen und Formblätter sind ab Dezember 2009 unter
abrufbar. (Arnd Matthes, Stiftung Umgebindehaus)
Gaststätte "Oberlausitzer Stueb`l " in Neusalza-Spremberg
Das Umgebindehaus ist ein besonderer Haustyp, der Blockbauweise, Fachwerk und Massivbauweise miteinander verbindet. Es ist vor allem in einem Gebiet von Schlesien über die Oberlausitz und Nordböhmen bis in die Sächsische Schweiz verbreitet.
Das Reiterhaus in Neusalza-Spremberg website
Charakteristik
Das Umgebindehaus zeichnet sich durch die bauliche Trennung von Stubenkörper und Dach bzw. Stubenkörper und Obergeschoss aus. Das Hauptkennzeichen des Normaltyps ist „ein hölzernes Stützensystem, welches auf zwei oder drei Seiten um eine Block- oder Bohlenstube des Hauses herumgeführt wird mit der Aufgabe, den Stubenkörper von der Last des Daches (bei einstöckigen Häusern) bzw. des Daches und Oberstockes (bei zweistöckigen Häusern) zu befreien.“
Umgebindehäuser sind quererschlossene Ernhäuser. Der Hausflur verläuft quer durch das Haus und trennt das Erdgeschoss in Wohn- und Wirtschaftsbereich. Die Blockstube (Wohnbereich) befindet sich meist an der östlichen oder südlichen Giebelseite, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Der Wirtschaftsbereich in Massivbauweise (meist aus Feldsteinmauerwerk) befindet sich der Blockstube gegenüber. Hier sind Stall-, Speicher- und Gewölberäume untergebracht. Gebäude, bei denen der Massivteil durch eine weitere Blockstube ersetzt ist, bezeichnet man als Doppelstubenhaus.
Das Obergeschoss ist, sofern vorhanden, in der Regel in Fachwerkbauweise ausgeführt. Besonders in Nordböhmen ist eine Bauweise verbreitet, deren Oberstockwandbereiche statt aus Fachwerk- in Blockbauweise ausgebildet wurden. Über der Blockstube ruht es auf Holzsäulen, die im Dreiecksverbund über Knagge oder Kopfverbund stabilisiert sind. Die Blockstube (Handweberstube) liegt unabhängig von den tragenden Elementen unter dieser Konstruktion.
Die Blockstube hatte sich bei der slawischen Bevölkerung (siehe auch Schrotholzhäuser) in den regionalen Klimaten bewährt. Die deutschen Siedler, hauptsächlich aus Franken und Thüringen, die im Mittelalter hier ansässig wurden, brachten das bereits den Germanen bekannte Fachwerk als holzsparende, stabile Bauweise mit: sie ermöglichte auch, mehrstöckige Gebäude zu errichten. Eine Vereinigung der beiden Konstruktionsweisen war aber schwierig, da der Längenverlust von Holz mit dem Faserverlauf deutlich geringer ist. Daher entwickelten die Dorfhandwerker über Jahrhunderte das Umgebinde als eigene Volksbauweise. Ende des 18. Jahrhunderts entsteht der typische Umgebindebogen, der den Häusern ihren Namen gibt.
Das Weberhaus ist typisch für Umgebindehäuser. Im Volksmund ist als Erklärung dieser Bauweise überliefert, dass sie erreichen sollte, die Schwingungen des Handwebstuhles nicht auf das gesamte Gebäude zu übertragen: jedoch scheint dies gegenüber der verbesserten Statik eher von untergeordneter Bedeutung gewesen zu sein. Vermutlich sind hier Beobachtungen im Zusammenhang mit industriellen Webstühlen auf Handwebstühle übertragen worden. Dennoch ist diese Bauweise für die Weberei von Vorteil, da Blockstuben im Vergleich mit Fachwerkstuben ein gleichmäßiges Klima gewährleisten und somit eine annähernd gleichbleibende Qualität der Webereierzeugnisse.
BUECHER UEBER UMGEBINDEHÄUSER
Winter in Grossschönau - Foto: Monika Poitschke-Bister