Auf Facebook
Die nächsten Termine unserer MundArtigen:
17. August 2024 zum Theatersommer in Neusalza-Spremberg OT Friedersdorf
Für mehr Informationen über unsere Theatergrupe besuchen Sie die Webseite der Kultur-und Heimatfreunde Neusalza-Spremberg e.V. HIER
Unse Heemt und unse Sproche | ||||||
Ju, unse Heemt und unse Sproche, |
|
|
| |||
| Mit Bargn und mit tichtchn Dähln – |
|
| |||
|
| Mir quirln, su soin moanchmol de Leute, |
| |||
|
|
| Wenn enner vu dar dichn Surte | |||
Herbert Andert 1879 – 1945 |
Vom obersächsischen Dialekt unterscheidet sich die Mundart vor allem durch das "amerikanische" cerebrale R und das Nichtvorhandensein der Konsonantenerweichung. Sie fügt sich eher in den Reigen der verschiedenen sächsischen Bergdialekte ein und weist gewisse Ähnlichkeiten mit dem osterzgebirgischen Dialekt auf. Eine größere historische Nähe existiert allerdings zu den früher weiter östlich und südlich von den Deutschen in Böhmen gesprochenen Dialekten, dem Nordböhmisch und Gebirgsschlesisch bzw. Schlesisch (deutscher Dialekt). Man kann die Mundart so im weitesten Sinne auch als einen der wenigen verbliebenen Sudetendialekte bezeichnen. Stärkste Kennzeichen sind der (an amerikanische Aussprache erinnernde) weit im hinteren Rachen gebildete cerebrale R-Laut, sowie die typischen Partikel "nu"/"no" (als Ausdruck der Zustimmung) und "oack" (nur, bloß). Der Oberlausitzer nennt seine Sprache quirln (Süd- und Ostlausitz: quurln, Westlausitz: querln, quarln, quoarln), da die Konsonanten qu, r und l und der Vokal i eine andere Klangfarbe haben als in der Hochsprache. Beim Sprechen des mundartlichen R-Lautes werden die etwas angehobenen Zungenflanken fest an den mittleren Gaumen gedrückt. Die Zunge bildet eine kleine nach hinten geöffnete Wanne und bleibt regungslos liegen. Der (auch von Oberlausitzern) gebrauchte Begriff "Rollen/Rulln" gibt diesen Sachverhalt nicht unmissverständlich wieder, da beispielsweise auch das fränkische Zungen-R so bezeichnet wird
Heemtfreeden (Herbert Andert)
`S gibbt uff dr Walt kee eenzges Fleckel wie unse Äberlausitz is. Nee, sucht´ch oack su a schienes Eckel, do findt´r kees, doas ist gewieß. Drum zoigt´s mich immer mih noa menner Heemte hie!
Zengsrim de Barge gruß und kleene: dr Kupper und dr Bieleboh, dr Schlaichtebarg, de Kälbersteene, doas leit euch oalls su schiene do. Drum zoigt´s mich immer mih noa menner Heemte hie!
Saht´ch oack de hibschen kleenen Häusel durt ub´m a dr Lahne droa! An Gartel loichten Boalsaminel, do hot ees urndlch Freede droa! Drum zoigt´s mich immer mih noa menner Heemte hie!
Und woas for hibsche zoarte Maidel tutt´s do a unsen Bargen gan! Su knusperch wie neubackne Sammeln ´s koann´ch enner goar ne soat droa sahn! Drum nahm´ch mer groade die, weil´ch do derheeme bie!
Und o die Karln, die senn ne iebel, a brinkel groob und groaderaus. De richt´ge Fourrsche steckt an Knuchen, sahn se o moanchmol eefällch aus. A sicker Karle do, dar krickt jed´s Maidel o!
Drum itz ne lange rimgesickelt, schoafft´ch jed´s oack su a Maidel oa! Zieht rei als Häusel a dr Lahne Und saht´ch de Heemt vu durt aus oa! Do zoigt´s euch immer mih Noa unser Heemte hie, noa unser Lausitz hie! | | ||
Buchpräsentationen, Buchlesungen
mit Hans Klecker
Termine vereinbaren !
Ihre Nachricht an: Oberlausitzagentur - Hans Klecker >>> hier
Bis 1996 widmete er seine gesamte Freizeit der Oberlausitzer Mundartdichtung und Volkskunde.
So entstanden über tausend Gedichte, Geschichten, Liedertexte, Dialoge und Szenen in überwiegend Oberlausitzer Mundart.
Bei unzähligen Auftritten verkörpert er die Figuren des
Nun lädt er Sie ein, ihn kennenzulernen. Informieren Sie sich über seine Angebote. Hans Klecker freut sich auf Ihre Anfrage.
BUECHER
An schinnsten is derheeme | Hermann Klippel | 10,20€ |
|
|
|
Äberlausitz - meine Freede | Herbert Andert | 9,90 € |
|
|
|
Oberlausitzer Kochbuch | 13,00€ | |
|
| |
Gekleckertes | Hans Klecker | 5,50 € |
|
|
|
Johannes Karasek, der bekannte u. gefürchtete Räuberhauptmann der Oberlausitz
| 18,00€ | |
Sagen der Oberlausitz, | ||
Nordböhmens und angrenzender Gebiete Band II | 10,50€ | |
|
| |
Großes Oberlausitzer Sagenbuch | 13,00€ |
De Himmelsbrücke
Wu bei dr Spraa, de Arlnsträucher stiehn
und Butterblum´n uff dr Wiese blühn,
do steigt de Brücke über´s Woasser drüber,
a schmoaler Waig gitt noa Windschsohland nüber.
Oals Kinder hoan mr uns durt rimgedruckt,
hoan über´n Rand as Woasser neigeguckt;
do sein mr ufte boadn goar gegangn,
mir hoan gefischt und Steenbeißer gefangn.
Und immer is goar schiene do gewast
im doas ale, groe Himmelbrückn-Nast.
Die Brücke könnte moaches Liedl singn
vu Zeit und Menschn, die de drüber gingn.
Vill Frust und Hitze hoat se schun derlabt;
goar feste stitt se -hoat noa ne gebabt.
Oh moachn gruß Woasser hoat droarim gebissn,
doch kees noa hoat de Brücke weggerissn.
Und bleibe du ock immer feste stiehn,
su lange im de Spraa noa Wiesn blühn!
Denn bist doch ees dr schinnstn Heimatstücke,
du unse ale, groe Himmelsbrücke!
(Hermann Klippel)
Aebrlausitzer Muttersprooche
Du ale gemütliche Sprooche du,
bei uns a dr Aebrlausitz,
du bist a Stück Heemt, du gehirscht derzu,
du bist a Stück Aebrlausitz!
Su wie do de Barge und Täler sein,
de Steene und oh de Beeme,
su musst oh du, Muttersprooche, do sein,
sunst wär ees doch ne derheeme!
Du bist wie de Lausitzer Menschn sein,
su derbe und tust´ch ne ziern;
du bist groade raus und wetter ne fein.
Ich tu dch immer garne hiern!
Bist bei uns immer derheeme gewast
a gutn und schlaichtn Zeitn.
Du bist wie a liebes und woarmes Naast.
War dch auslacht, dan koann´ch ne leidn.
Du bist a Stück Heemt, du gehirscht derzu,
bei uns a dr Aebrlausitz,
du ale gemütliche Sprooche, du;
du bist a Stück Aebrlausitz!
(Hermann Klippel)
Derheeme seen
Derheeme seinn - soi mer,
wievill is doas wart?
A Saakvll Dukoatn,
a Häusl, a Pfaard?
Do mach oack de Rechnung!
Iech luß miech ne loappm.
Woaas kust´n dar Spoaß, haa?
Iech will´s ju beroappm.
Derheem senn - hirrsch de,
doas kust goar ne vill.
Derrheeme senn koann wull
a jeds, dar de will.
´n Buhsch und de Barge
imsunst koannst se sahn
und brauchst ne ann Neugruschn
Eitritt irscht gaan.
De Heemte, die wurd derr
su gutt wie geschankt.
Hoot´ch enner derrfier
schunne amol bedankt?
Jeds denkt, ´s muß su senn,
´s is oalls su hibsch feel.
A jeds hoot sei Fleckl,
a jeds hoot senn Teel.
Irscht, wenn de amol
a dr Fremde gewaast,
und ´s zoig dch a de Hemmte
und ´s zoig dch a die Naast,
derrno hilft kee Guld,
hilft kee Boarm und kee Flenn.
Do weß de, woaas wart is,
Derheeme zu senn.
(Herbert Andert)
Herbert Andert
Herbert Andert wurde am 16.10.1910 in Ebersbach geboren. 1917 trat er in die Erbersbacher Hainschule ein. Nach der 5. Klasse nahm ihn die Realschule in Löbau auf. Dort führte er 1922 zu Weihnachten das Stück "Dr Christboom", welches sein Vater für ihn schrieb, auf. Ein Jahr später wechselte er wiederum die Schule, zur 9stufigen Deutschen Oberschule in Löbau. Nach Abschluss des Abiturs begann er ein pädagogisches Studium an der Universität in Leipzig. Im Zweiten Weltkrieg war er Kriegsgefangener. Er arbeitete als Biologielehrer an der Hainschule in Ebersbach bis zum Beginn seiner Pension. Durch eine Augenerkrankung leidet Herbert Andert an einer Sehschwäche. Seine Frau unterstützt ihn tatkräftig bei seinem Wirken.
Mit seinem Vater arbeitete er bis etwa 1960 an der mundartlichen Erfassung alter landwirtschaftlicher Geräte und Geschirre der Zugtiere. Herbert Andert schrieb 1930 seine ersten Mundartlieder, welche durch das Deutsche Volksliedarchiv in Freiburg i. Br. als volksliedhafte Vertonung bestätigt wurden. Er wurde besonders durch seinen Vater geprägt, welchen er als typischen Edelroller bezeichnet.
Hier einige Daten:
ab 1996 schrieb er 5 Mundartbücher in den letzen Jahren war er auch Lektor beim Kunstverlag in Ebersbach
Als geborene Ebersbacherin ist es natuerlich ein MUSS Herbert Andert persönlich zu kennen.
Ich war damals als Kind im Schulchor der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule in Ebersbach und wir hatten hauptsächlichst um die Weihnachtszeit viele Chorauftritte fuer die Renter oder bei Betriebsweihnachtsfeiern. Sehr oft war Hebert Andert mit von der Partie uns rezetierte seine Mundartgedichte.Einmal durfte ich mit ihm gemeinsam auf der Buehne stehen. (Monika)
Notizen, Verse und Betrachtungen des unauffälligen Bedenkers Josl Bornschepper aus Steinwalde in der Oberlausitz
Wenn Sie einmal nichts zu lachen haben und auch von der schönsten Apothekerin kein hilfreiches Mittelchen bekommen, greifen Sie in Ihrer Verzweiflung zu diesem Buch.
Es sind darin zwar nicht meine intelligentesten Seufzer, Jauchzer, Schluchzer und Geistesblitze versammelt, aber auch nicht die dümmsten.
Gottfried Herold: Kapriolen. 1. Auflage 2005. 144 Seiten, mit 10 farbigen Abbildungen. Format 10,8 x 17,4 cm.
Preis 9,80 Euro ISBN 978-3-933416-57-5 Quelle